Wir sind unterwegs. Und unser Weg im Leben verläuft oft sehr kurvenreich. Manchmal geht es zwar lange geradeaus und wir können weit vorausblicken. Dann sehen wir, was auf uns zukommt. Im Moment sind es aber eher die Kurven, die unseren Weg bestimmen. Unerwartet biegt der Weg mal nach recht und mal nach links ab. Viele Kurven liegen dicht vor uns, so dass wir nicht erkennen können, was danach kommt. Die meisten Kurven kommen unerwartet, wenn wir eigentlich gehofft hatten, jetzt könnte es doch endlich mal wieder lange geradeaus gehen.
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Zu Beginn des Jahres habe ich mir mehrere Neujahrsansprachen angehört, nicht nur die Rede unseres Bundeskanzlers, sondern auch die Wortbeiträge des österreichischen Bundespräsidenten und der schweizerischen Bundespräsidentin. In allen Reden kamen die Herausforderungen zur Sprache, in denen wir gerade stehen. Olaf Scholz wollte aber nicht nur die Probleme thematisieren, sondern auch Zuversicht vermitteln. Er betonte: „Wir in Deutschland kommen da durch!“
Daraufhin habe ich mich gefragt: „Was hilft uns eigentlich dabei, Herausforderungen zu meistern?“ – Mir sind vor allem zwei gute und sinnvolle Möglichkeiten eingefallen. Wir können erstens versuchen, eine schwierige Aufgabe „kleiner“ zu machen, sie also zum Beispiel in mehrere kleine, für uns machbare Schritt einzuteilen. So meistern wir die Aufgabe zwar nicht auf einen Schlag, aber eben doch „Schritt für Schritt“. Und wir können uns zweitens Unterstützung suchen. Wir können andere Menschen um Hilfe bitten oder uns mit Menschen (Freunde oder Familie) umgeben, die uns Mut und Zuversicht vermitteln.
Gott wählt in der Bibel oft die zweite Möglichkeit. Immer wieder beauftragt er Männer und Frauen mit schwierigen Aufgaben. Die meisten von ihnen schrecken erst einmal zurück und finden, dass die Herausforderung viel zu groß für sie sei. Doch Gott lässt nicht locker. Er macht ihnen Mut und bietet ihnen Unterstützung an: „Fürchte dich nicht. Ich bin da. Ich helfe dir.“
Ich habe einmal von einem jungen Basketballspieler gelesen, der nach seinem ersten Spiel in der nordamerikanischen Profi-Liga gefragt wurde: „Wie war es?“ Er soll geantwortet haben: „Großartig. Michael Jordan (ein berühmter Spieler) und ich haben zusammen 85 Punkte geworfen.“ – Was hilft uns, Herausforderungen zu bestehen? Meine Antwort lautet: Auf die Verbindung kommt es an! Wer einen starken Rückhalt hat, der braucht auch in Krisen den Mut nicht sinken lassen. Der Gott der Bibel bietet uns zwar kein Leben nur mit angenehmen Seiten an, aber er verspricht uns: „Ich bin immer da. Ich lasse dich niemals im Stich.“ Wenn wir also mit Gott verbunden sind, dann können wir getrost formulieren: „Gott und ich, wir schaffen das!“
Zusammen mit der landeskirchlichen Gemeinschaft Neuharlingersiel und der evangelisch-methoditischen Kirche beteiligte sich die Kirchengemeinde Friedeburg an der Gebetswoche der Evangelischen Allianz im Harlingerland. Der Gott der Bibel drängt sich nicht auf, er lässt uns Menschen die Freiheit. Und doch hat er gleichzeitig Sehnsucht nach Gemeinschaft mit uns. Deshalb lädt er uns unablässig ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich an den drei Gebetsabenden mit verschiedenen Aspekten dieser Einladung. Vor allem aber stand das gemeinsame Gebet im Mittelpunkt. Den Abschluss der Gebetswoche bildete ein gemeinsamer Gottesdienst am 21.01. in der evangelisch-methodistischen Kirche in Neuschoo.
Hier finden Sie einige Impressionen von der Gebetswoche und den Impuls von Pastor Jörg Janköster (Friedeburg) zum Thema "Gott lädt ein ... zu umfassender Freiheit":
Du hast alle Menschen nach Deinem Bild geschaffen. Vor Dir hat jeder Mensch den gleichen Wert – unabhängig von Herkunft, Besitz, Einfluss, Aussehen, Geschlecht oder Überzeugung. Doch wir Menschen machen oft Unterschiede. Wir fühlen uns besser oder schlechter. Wir werten andere Menschen ab – und manchmal auch auf. Wir bitten Dich: Öffne unsere Augen und Herzen. Schenke uns Deinen Blick, damit wir die anderen Menschen, aber auch uns selbst mit Deinen Augen sehen. Unsere Gesellschaft entwickelt sich gerade auseinander. Der Ton wird rauer und die radikalen Stimmen der Abgrenzung und Ausgrenzung werden lauter. Gebiete denen Einhalt, die Hass und Gewalt verbreiten. Und stärke alle, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen.
Du möchtest allen Menschen geben, was sie zum Leben brauchen. Doch wir haben oft Angst, dass wir zu kurz kommen könnten. Deshalb behalten wir lieber für uns, was wir eigentlich mit anderen teilen sollten. Wir machen unsere Sicherheit fest an dem, was wir haben, anstatt Dir zu vertrauen. Öffne unsere Augen und unser Herz. Stärke in uns das Vertrauen, dass bei Dir die Fülle ist und Du gut für uns sorgst. Schenke uns die Bereitschaft, abzugeben und zu teilen. Öffne unseren Blick für die Menschen, die unsere Hilfe brauchen und denen wir helfen können. Lass uns erfahren: Durch Abgeben und Teilen werden am Ende alle reicher.
Wir freuen uns auf ein paar fröhliche, unbeschwerte Festtage an Weihnachten. Doch spätestens danach holt uns der Alltag wieder ein. - Bei Dir ist Freude ohne Ende.
Kummer und Sorgen wiegen oft schwerer als Hoffnung und Zuversicht. - Du sorgst für uns.
Täglich erreichen uns schreckliche Bilder von den Kriegen und Krisen in der Welt. So viele Menschen werden verwundet an Leib und Seele. - Wo Du bist, da werden Wölfe friedlich bei den Lämmern wohnen und Löwen Stroh fressen wie die Rinder.
Krankheit und Tod ragen immer wieder mitten in unser Leben hinein. - Du sagst: „Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“
Viele Menschen fühlen sich einsam und verlassen. - Du versprichst: „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“
In uns und um uns ist es oft dunkel. - Du bist das Licht.
Du bist in die Welt gekommen, damit Deine Fülle unserem Mangel aufhelfe. Komm Du auch zu uns.
"Ein König hatte einen Minister, den er wegen seines aufrichtigen Charakters und seiner fachlichen Kompetenz sehr schätzte. Eines Tages wurde dieser Minister Christ. Er war so sehr begeistert von diesem neuen Glauben, dass er überall und bei jeder Gelegenheit davon erzählte. Das aber war dem König ein Dorn im Auge. Am liebsten hätte er den Minister entlassen. Weil er ihn jedoch so sehr schätze, wollte er ihm eine Chance geben ... "
(Verfasser unbekannt, Quelle: Freundesbrief von Lebensräume e.V. Visselhövede von Dezember 2023)