So viele Lügen und Falschbehauptungen werden gerade in Umlauf gebracht. Immer mehr Gruppen und Organisationen verbreiten radikale Ideen – und nicht wenige grölen gedankenlos mit. Manche Politiker, Staatschefs oder ganze Länder setzen Lügen bewusst ein, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Wir bitten Dich: Gebiete Du allen Einhalt, die die Wahrheit verdrehen. Decke Lügen als Lügen auf. Und schenke Du uns Weisheit, damit wir unterscheiden lernen, welche Stimmen vertrauenswürdig sind und welche nicht.
So viele laute Stimmen strömen jeden Tag auf uns, die uns auf ihre Seite ziehen wollten. Deine Worte dagegen sind oft sanft und leise. Im Lärm dieser Welt überhören wir sie schnell. Wir bitten Dich für uns persönlich, aber auch für unsere Kirchengemeinde: Schenke uns offen Ohren und Herzen, damit wir Deine Stimme hören können. Gib uns die Bereitschaft, Dir zuzuhören und nach Deinen Worten zu handeln – auch dann, wenn es für uns herausfordernd oder unbequem ist. – Für viele Menschen ist die Bibel heute ein verstaubtes Buch mit sieben Siegeln. Schenke eine neue Sehnsucht, in Deinem Wort zu lesen und Dir zu begegnen.
So viel Regen ist seit Freitag in weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs gefallen. Teilweise hält der Regen immer noch an. Wir bitten Dich für die Menschen, die von den Wassermassen bedroht werden. Bewahre Sie an Leib und Leben und schütze ihr Hab und Gut. Wo Menschen viel oder alles verloren haben, da schenke ihnen schnelle Hilfe. Und gib ihnen neuen Mut, damit sie trotz des Verlustes die Hoffnung nicht verlieren.
Du weißt, was uns bewegt. Alles, was wir sonst noch auf dem Herzen haben, sagen wir Dir in einem Moment der Stille.
Danke, dass Du unsere Gebete hörst, die lauten und die leisen. Gemeinsam beten wir mit den Worten, die Du uns gelehrt hast: Vaterunser. Amen.
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden! Liebe Gäste!
Eure Konfirmation zeigt an: Ihr steht am Übergang von der Kindheit zum Leben eines Erwachsenen. Mit dem heutigen Tag seid Ihr zwar nicht schlagartig erwachsen. Ihr werdet tatsächlich noch ein paar Jahre brauchen, bis Ihr auf eigenen Beinen stehen könnt und dürft. Aber in den nächsten Jahren sollt Ihr Euer Leben immer mehr in die eigene Hand nehmen. Das ist ein Vorrecht, weil man dann selbst entscheiden darf. Das kann aber auch anstrengend sein, weil man damit Verantwortung übernimmt. Auf diesen Weg des Erwachsenwerdens möchte ich Euch drei Ratschläge mitgeben. Sie sind direkt mit dem Geschenk verbunden, das Ihr von der Kirchengemeinde zu Eurer Konfirmation bekommt: dieses Stifte-Etui:
Die allgemeine Stimmungslage bei uns in Deutschland ist oft in sich widersprüchlich. Ich nehme das zum Beispiel beim Osterfest wahr, das wir in diesem Jahr Ende März feiern werden.
Auf der einen Seite ziehen die vielen schrecklichen Bilder aus den Kriegs- und Krisengebieten, die uns tagtäglich über Internet und Fernsehen erreichen, unsere Stimmung nach unten. Manche Konflikte haben sogar unmittelbare Auswirkungen auf die Wirtschaft in unserem Land. Nicht wenige Menschen machen sich deshalb Sorgen um die Zukunft. Wenn aber auf der anderen Seite ein Tag im Jahr als stiller Feiertag für diese sorgenvollen und schmerzhaften Aspekte des Lebens reserviert ist, dann ist das für viele nicht mehr erträglich. Stattdessen wird jedes Jahr öffentlichkeitswirksam darüber diskutiert, ob das Tanzverbot an Karfreitag nicht aus der Zeit gefallen sei.
Oder zum Thema Ostern: Viele Sicherheiten und Hoffnungen, an denen wir unser Leben fest gemacht hatten, sind in den letzten Jahren durch Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg zerbrochen. Nicht wenige Menschen fragen sich: Woher können neuer Mut und neue Zuversicht kommen? Wenn aber an einem Tag im Jahr von der Hoffnung die Sprache ist, dass Jesus den Tod überwunden hat uns stärker ist als alle Dunkelheiten dieser Welt, dann winken die meisten Menschen desinteressiert ab. Sie geben sich lieber mit seichten Frühlingsgefühlen oder oberflächlichen Hoffnungen zufrieden. Das Osterfrühstück mit der Familie oder die Ostereisuche bei Oma und Opa sind wichtiger als die Osterbotschaft, die ihr Leben wirklich verändern könnte.
Jesus sagt: "Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden." (Matthäus 23,12) - Jesus selbst hat gemäß seiner eigenen Worte gelebt und gehandelt. Er ist dem Leidensweg, der ihm vorgezeichnet war, nicht ausgewichen, sondern ist ihn konsequent bis zum Ende gegangen. Deshalb, so heißt es im Philipperbrief "hat ihn auch Gott erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist."
Wahre Größe enthält deshalb immer auch ein Moment der Demut und der Erniedrigung. Was das für unser Leben und unseren Glauben bedeutet, das ist in den beiden Predigten zu Karfreitag und Ostersonntag 2024 unter den Stichworten "Erniedrigung" und "Erhöhung" ausgeführt.
Du hältst den Lauf der Weltgeschichte in Deinen Händen.
Zerbreche den Bogen der Starken, die Hass und Gewalt verbreiten. Stürze die Mächtigen vom Thron, die Unschuldige verfolgen. Stopfe den Spöttern den Mund, die freche Reden führen. Bringe zum Schweigen, die die Wahrheit verdrehen.
Höre die Gebete der Erniedrigten, die zu Dir rufen. Richte auf die Gedemütigten, die von anderen in den Staub gestoßen wurden. Erbarme Dich der Schwachen, die Unrecht leiden. Stärke die Armen, die von anderen um ihre Lebensgrundlage betrogen wurden.
Du hast Deinen Sohn von den Toten auferweckt. Richte Dein Reich unter uns auf. Rufe auch uns in ein neues Leben hinein.